GeoBIM
gnaegi.jpg

«Dass die SOGI bei der neuen Organisation GeoStandards.ch die Themen „Grundlagen für Standards“ und „Pflege der modellbasierten Methode“ bearbeitet, motiviert mich zur Leitung der entsprechenden Gruppe. Denn damit werden zusätzlich zu den Verwaltungen von Bund und Kantonen – welche GeoStandards.ch organisieren und finanzieren – auch Privatwirtschaft, Werke, Forschung, Schulen, Einzelpersonen etc. Ideen einbringen und sich engagieren können, eben die ganze Breite der mit Geoinformation Beschäftigten, die in der SOGI vernetzt sind.» Hans Rudolf Gnägi, Vorstand

Geonormen und modellbasierte Methode (GGMM)

Die Gruppe hat 2023 wieder ihre wesentlichen Aufgaben übernommen, nämlich Grundlagen und Probleme rund um Geonormen zu bearbeiten sowie die Weiterentwicklung der modellbasierten Methode zu pflegen mit UML und INTERLIS auf Basis des Geostandards eCH-0031 INTERLIS 2.4 Referenzhandbuch. Der bisherige Name „SOGI Fachgruppe 5 Normen und Standards“ ist neu ersetzt durch die „(permanente) SOGI Gruppe Geonormen und modellbasierte Methode“ (ganz kurz: GGMM). Ferner ist das INTERLIS Kernteam aus seinem Hintergrund hervorgetreten und in die neue SOGI Gruppe integriert. Zur Detailarbeit der Gruppe in 2023 hier ein Kurzbericht.
Übergabe des eCH-Engagements an die neue einzige eCH FG Geoinformation
Mit dem Kickoff-Meeting dieser eCH-Fachgruppe Geoinformation (eCH-FG GI) am 15. Februar 2023 konnte die SOGI FG5 ihre bisherige Aufgabe, für die Normungsorganisation eCH Detailkorrekturen zu bestehenden Geostandards bzw. vollständige Normentexte zu neuen Geo­stan­dards auszuarbeiten, an diese neue  eCH FG GI übergeben. Die Koordination SOGI <--> eCH-FG GI ist sichergestellt durch die Mitgliedschaft verschiedener Fachleute unserer FG bei der eCH-FG GI. In der Folge ging es zunächst um die Positionierung der SOGI allgemein und unserer FG speziell in der Neukonzeption der Geo-Standardisie­rung, insbesondere im Rahmen von GeoStandards.ch und Strategie Geoinformation Schweiz (SGS). Ausführliche Diskussionen mit den zuständigen Verantwortlichen ergaben, dass die gemäss Einleitung neu positionierte SOGI Gruppe eine wesentliche Aufgabe im Rahmen von GeoStandards.ch übernimmt.
Korrektur von Fehlern im INTERLIS Referenzhandbuch
Das Projekt 21-08 der Nationalen Geoinfrastruktur (NGDI) „Klärungen zum Umgang mit Geometrie in INTERLIS“ stellt fest: Damit die erwähnten „komischen Effekte“ vermieden werden können, schlägt die Arbeitsgruppe u.a. folgende Grundsätze vor:
-  Numerische Werte (und damit insbesondere auch Koordinaten) sollen in Zukunft auch beim INTERLIS2-Transfer gemäss der Wertebereichdefinition (und nicht mit beliebiger Genauigkeit) dargestellt werden.
-  Konsistenzbedingungen müssen mit den gerundeten Werten (auf- oder abgerundet) eingehalten sein. Funktional abgeleitete Attribute müssen dem auf- oder abgerundeten Funktionswert entsprechen. Prüfprogramme müssen also bei ihrer Prüfung auf- und abgerundete Werte als «in Ordnung» taxieren.
Daraus ergaben sich grundsätzliche Regelungen, die als konkrete Änderungen von INTERLIS-Details im Referenzhandbuch formuliert wurden. Mit einem RFC an die eCH-FG GI wurden die entsprechenden Korrekturen des INTERLIS 2.4 Referenzhandbuchs gefordert, und diese sind mittlerweile bereits erfolgt.
INTERLIS 3D Geometrie soll BIM ifc berücksichtigen
Building Information Modeling (BIM) wird zur wesentlichen Methode für Planung, Konstruktion, Unterhalt, Management und Abbruch von Bauwerken. Zwischen NGDI und BIM muss der Datenaustausch problemlos möglich sein. Dazu muss insbesondere das modellbasierte Vorgehen mit UML und INTERLIS um die nötigen Datentypen für 3D-Geometrie ergänzt werden, damit Kompatibilität mit dem offenen BIM-Format Industry Foundation Classes (ifc) sichergestellt ist. Entsprechend wurde das Projekt P33 formuliert, bei dem zunächst eine Auslegeordnung erstellt wird. Dieses ist Teil der Aktion 3-24-03 "Weiterentwicklung INTERLIS – 3D-Geometrie" im Aktionsplan 2024 von SGS und startet 2024.
Endlich INTERLIS auch internationale Norm
Verschiedene internationale Projekte finden INTERLIS und UML die ideale Kombination von Beschreibungssprachen für ihre Datenmodelle, können aber INTERLIS nicht anwenden, weil es nicht eine internationale Norm ist. Für das geplante Projekt P32 „Internationale Norm INTERLIS“ wurden Grobkonzept und Zusammensetzung des Projektteams diskutiert im Hinblick auf die Formulierung eines Projektantrags. 
Ausblick
Im Pflichtenheft und Aktionsplan 2024 sind für die Gruppe Geostandards und modellbasierte Methode folgende Ziele formuliert:
·  Projekt P33 „BIM, IFC und INTERLIS 3D Geometrie, Phase 1 Auslegeordnung“ starten und realisieren
·   Projekt P32 „Internationale Norm INTERLIS“ Projektantrag formulieren
·   INTERLIS Grafikmodellierung verwenden zur Überarbeitung der „Empfehlung zur Erarbeitung von Darstellungsmodellen zu MGDM“, Projektkonzept entwerfen.
·   INTERLIS Grafik koordinieren mit OGC, Projektkonzept ausarbeiten.
·   Langfristige Projektplanung gemäss WS zur „Problemlandkarte“ INTERLIS (Sz #48).
Die aktuellen Themen werden zunächst in der ganzen Gruppe bearbeitet. Wird intensive Detailarbeit nötig, bilden wir ein Projektteam von Kennern der Materie – ev. auch von aussen beigezogen – und planen dafür ein finanziertes Projekt. Die Ideen für das Projektkonzept entsteht in der Gruppe, den Projektantrag formuliert das Projektteam, welches das Projekt auch realisiert, wenn es bewilligt und finanziert ist.
Die Auslegeordnung zur Brücke zwischen BIM IFC und INTERLIS (P33) kann gestartet werden.
Betreffend internationale Norm INTERLIS (P32) muss das Vorgehen zur Abklärung der zweckmässigsten und am wenigsten aufwendigen Normungsorganisation genau überlegt und formuliert werden in einem Projektantrag.
In der „Empfehlung zur Erarbeitung von Darstellungsmodellen zu MGDM“ ist heute der Darstellungskatalog eine Tabelle (.xlsx). Die Empfehlung sollte aber eigentlich morgen eine Beschreibung von SYMBOLOGY mit INTERLIS2 enthalten.Die Idee, bezüglich Grafik INTERLIS und OGC zu koordinieren, entstand wegen der Feststellung, dass heute gar keine Konformität existiert zwischen OGC und INTERLIS bezüglich Kartografie. Daher ist abzuklären, ob nicht morgen die ILI SYMBOLOGY als offizielle SymCore-Kodierung von OGC taugen könnte.
Die “Problemlandkarte” INTERLIS ergab eine interessante Prioritätsreihenfolge für die anzupackenden Probleme: (1) Java <--> Python (2) Interoperabilität (3) Ausbildung. Die langfristige Projektplanung ist diesen Prioritäten anzupassen.

Mitglieder

Hans Rudolf Gnägi (Leiter a.i.), Ittigen

Sebastian Biderbost, FHNW, Muttenz (z.Z. Master Abschluss)

Zilmil Bordoloi, Geoinformationszentrum Stadt Luzern

Sepp Dorfschmid, Adasys AG, Wädenswil

Claude Eisenhut, Eisenhut Informatik AG, Burgdorf

Olivier Ertz, HEIG-VD, Media Engineering Institute MEI, Yverdon-les-Bains

Maurice Fitzgerald, FHNW Muttenz (z.Z. Master Abschluss)

Michael Germann, Infogrips GmbH, Zürich

Oliver Grimm, Geowerkstatt GmbH, Aarau

Andreas Häsler, Geo Häsler, Mühlethurnen

Jens Ingensand, HEIG-VD, Institut SIT insit, Yverdon-les-Bains

Pirmin Kalberer, Sourcepole AG, Zürich

Stefan F. Keller, OST Institut Informatik, Rapperswil

Lukas Schildknecht, FHNW Institut Digitales Bauen, Muttenz

Hugo Thalmann, Hexagon, Zürich